… muss täglich neu geordnet werden. Denn in diesen Monaten, die geprägt sind von Unsicherheit, unklaren Perspektiven und Aussichten, die wir so nie wahrhaben wollten, hilft nur Struktur und Optimismus.
Dabei ist Corona nur das Brennglas, das die längst fälligen Prozesse angestoßen oder beschleunigt hat. Wir finden uns plötzlich in einer Pandemie wieder, die nichts anderes als Globalisierung widerspiegelt, eine weltweite Krankheit, die wir nur als Weltgemeinschaft in selbstgewählter Isolation besiegen werden. Oder mit der wir alle gemeinsam zu leben lernen müssen. Und wir erleben, wie weit wir bereits digital leben können, ob wir wollen oder nicht. Und viele von uns lernen gerade die Vorzüge von internetgetriebenen Unternehmungen zu schätzen. Und damit meine ich nicht nur Online-Shops sondern auch all die kleinen Apps, die uns plötzlich z.B. zu professionellen Börsenspekulanten werden lassen. Das verändert Gesellschaft langfristig und nachhaltig. Geld wird anders verdient, ausgegeben und gespart.
Aber social distancing als notwendiges Übel zur Bekämpfung der Pandemie verändert uns und unsere Art miteinander umzugehen. Der Schnack mit den Kollegen nach Feierabend findet nicht mehr statt, der Stammtisch migriert in die Video-Konferenz und verliert an Emotionalität. Entweder werden Video-Streams mit rich content zu begeisternden Online-Treffen oder es braucht neue Formate, um in einer digitalen Zukunft nicht all das zu verlieren, was uns als Gesellschaft ausmacht. Wir benötigen wieder Bühnen und lebendige Erfahrungen, müssen uns aus sozialer Isolation herausbewegen, sonst stirbt zuerst der Kultursektor und anschließend verliert die Gesellschaft ihre Sprache und Stück für Stück ihre Identität. (Werbe-)Agenturen wie Die Wolff müssen dabei nach neuen Wegen suchen und dafür sorgen, dass all die Touchpoints wieder zu richtigen Treffpunkten werden.
Und all die neuen Trends und Technologien müssen umweltverträglich, nachhaltig und klimaschonend sein. Das ist online nicht besser und einfacher als analog mit Printprodukten. Ich glaube es kommt auf die Dosis an und das Besondere, was einen fasziniert, muss nicht mega-super-ultra sein. Es muss einfach nur ehrlich und durch Einzigartigkeit begeistern.
In diesem Sinne.
Berthold Linn
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